Richtiger Umgang mit der Motorsäge - ein grober Überblick

Wer mit der Motorsäge arbeiten möchte, zum Beispiel um Brennholz zu machen, braucht zunächst die richtige Ausrüstung, also Schutzkleidung und eine geeignete Motorsäge.

Da die Kettensäge nicht nur Holz, sondern auch Gliedmaßen schnell durchschneiden kann, sollte man niemals ohne Schutzkleidung arbeiten. Dazu gehören Schnittschutzschuhe, eine Schnittschutzhose, Handschuhe, eine Arbeitsjacke und ein Helm mit Sicht- und Gehörschutz, die alle in einem Fachhandel gekauft werden können (mit Ausnahme von Schnittschutzhosen für Frauen, die sind leider Mangelware). Bei der Brennholzaufarbeitung im Wald sollte man stets den nächstgelegenen Rettungspunkt kennen und mindestens zu zweit sein, damit im Falle eines Unfalls schnell Hilfe geholt werden kann.


Die Auswahl der Motorsäge hängt von Verwendungszweck und -häufigkeit ab, hier lässt man sich am Besten im Fachhandel beraten. Wichtig ist, dass man seine Säge regelmäßig reinigt und pflegt und schärft, um übermäßige Abnutzung und Schäden zu vermeiden. Sorge immer dafür, dass genug Öl in der Motorsäge ist. Startet man die Motorsäge ohne Öl, kann diese einen Totalschaden erleiden, gewöhne dir deshalb am besten an, das, für deine Kettensäge geeignete, Öl immer vor dem Sprit nachzufüllen!

Die Art der Kette, Vollmeißel- oder Halbmeißel-Kette, sollte dem Verwendungszweck und der Erfahrung der Person, welche die Motorsäge benutzt, angepasst sein. Durch die leichte Abrundung der Schneideglieder sägt die Kettensäge mit der Halbmeißel-Kette weniger aggressiv und ist somit für Anfänger und Gelegenheitssäger gut geeignet. Zudem ist sie unempfindlicher und verzeiht mehr Schärffehler als die Vollmeißel-Kette. Um mit einer Vollmeißel-Kette sägen zu können, bedarf es deutlich mehr Übung, unter anderem weil der Rückschlag größer ist, jedoch ist auch die Sägeleistung besser.

Nach häufigerem Sägen (oder wenn man versehentlich in den Boden sägt, was man aber nicht machen sollte) wird die Kette stumpf. Das Schärfen einer Kette ist für Ungeübte keine einfache Angelegenheit. Nachdem die Kettensäge eingespannt wurde, muss die richtige Feile genommen und der richtige Winkel getroffen werden. Außerdem ist ein gleichmäßiges Schärfen wichtig, um die Sägeleistung nicht zu beeinträchtigen. Am besten bringt man die stumpfe Kette zum Fachhändler, um sie schärfen zu lassen. Wer seine Kette selbst schärfen möchte, sollte sich das von einem Profi zeigen lassen.

Grundsätzlich gilt: Da der meiste Druck beim Sägen unten auf dem Schwert ist, bildet sich dort ein Grad. Beim Schärfen der Kette sollte deshalb auch der Grad des Schwertes abgefeilt und das Schwert gedreht werden, um eine gleichmäßige Abnutzung zu gewähren und die hohe Sägeleistung aufrecht zu erhalten. Mit der vierten Kette sollte man außerdem aufgrund der Abnutzung sowohl das Schwert als auch das Ritzel durch ein Neues ersetzen.

Merke: 4 Ketten, 1 Ritzel, 1 Schwert!

Beim Sägen muss darauf geachtet werden, dass auch liegendes Holz oft unter Spannung steht. Bei dickeren Stämmen kann eine falsche Einschätzung der Spannung oder ein falscher Schnitt dem Säger zum Verhängnis werden. In den meisten Fällen wird von oben geschnitten, manchmal ist aber eine andere Schnitttechnik unvermeidbar. Liegt ein Stamm zum Beispiel links und recht höher als in der Mitte, so steht das Holz unter Spannung. Würde man in diesem Fall beginnen von oben zu sägen, würde das Holz sich über der Motorsäge wieder zusammendrücken und man bekäme Schwert und Kette nicht mehr aus dem Holz heraus. Hier eignet sich der Stechschnitt, bei dem oben zunächst ein paar Centimeter Holz als Stütze stehen gelassen werden. Diese werden erst (von unten nach oben) durchgesägt, wenn der Stamm nach unten hin vollständig durchtrennt wurde.

Wer Brennholz im Wald aufarbeiten möchte, muss seine Kompetenz im Umgang mit der Motorsäge durch einen sogenannten Kettensägenschein nachweisen können. Den Schein für liegendes Holz kann man auch hier im Forstrevier Klausen machen.

Quellen:
Motorsägenlehrgang im Forstrevier Klausen
https://www.allesgruen.com/wp-content/uploads/2018/03/Erkl%c3%a4rfoto1.jpg

Artikel von Leonie, FÖJlerin